Es ist ein Herzensprojekt: 2022 begann der Fotograf Holger Dülken Künstlerinnen und Künstler, die in Magdeburg erlebbar sind, in seinem Fotostudio zu portraitieren. „Ich dachte dabei in erster Linie an Kunstschaffende, die mich in den letzten 30 Jahren begleitetet haben, mir Ausgleich zu meinem Job und Inspiration für meine Fotografie gaben“, berichtet Dülken. „Auch sollte es eine Danksagung für die Unermüdlichkeit und die Kreativität dieser Menschen sein, die mein Leben bereicherten und nicht wussten, wie sehr ich sie schätzte.“
Den Rahmen legte der Kreative fest: „Alle Künstlerinnen und Künstler saßen in dem gleichen Arrangement in meinem Studio auf einem alten Laborstuhl und vor einer Tafel. Auf der Tafel sollten sie unterschreiben und dann für das Portrait auf dem Stuhl Platz nehmen.“ 

Meist saß man danach noch gemeinsam bei Kaffee und sprach über die Dinge, die man voneinander wusste. Es wurden weitere Vorschläge gemacht, wer noch aufs Foto müsste. Dülken war euphorisch und kontaktierte zahlreiche Kunstschaffende - die Resonanz war nahezu durchweg positiv. „Ich fragte und sie kamen“, schmunzelt Dülken. Am Ende waren es sage und schreibe 90 Gesichter, die er abgelichtet hat. Bildhauer, Maler, Musiker, Kabarettisten, Literaten, Schauspieler, Zauberer, Tänzer, Sänger, viele weitere - männlich, weiblich, divers. 

„Nach 2 Jahren schloss ich 2024 das Projekt ab“, erinnert sich Dülken. „Die Tafel hatte sich gefüllt.“ 90 Unterschriften repräsentieren zwar noch lange nicht die ganze künstlerische Vielfalt aller in Magdeburg anzutreffenden Engagements, weiß der Fotograf. Aber es sei doch ein Schritt den künstlerischen Reichtum der Stadt in Dankbarkeit zu zeigen. Die Ausstellung „90 Gesichter der Kunst“ wird am 28. Januar um 19 Uhr im Gesellschaftshaus eröffnet. Der Abend bietet zudem die Möglichkeit, in die Welt der Magdeburger Kunst einzutauchen und Verbindung zu den Schaffenden zu knüpfen.

Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft der Bürgermeisterin und Kulturbeigeordneten der Landeshauptstadt Magdeburg, Regina-Dolores Stieler-Hinz und wird vom 28. Januar bis 12. April zu sehen sein.  Geöffnet jeweils zu den Veranstaltungen im Gesellschaftshaus.